Magnettonband ist die Referenz für analogen Klang. Bis zur Mitte der 1980er Jahre wurden praktisch alle Musikaufnahmen auf Tonband gemacht. Ab Mitte der 80er Jahre stellte sich die Musikindustrie rasch auf digitale Aufnahmetechnik, zunächst auf Videoband, später auf Festplatten, um.

Wir lieben den Klang hochwertigen analogen Equipments und wollten einen besseren Eindruck der Unterschiede zwischen analoger und digitaler Musikwiedergabe bekommen – nicht aus einem technischen Blickwinkel, sondern „was sind die klanglichen Unterschiede?“. Zu diesem Zweck haben wir die gleichen Kopien erster Generation von verschiedenen Mastertapes über ein DAS HD-Player Model 2 und eine frisch revidierte Revox PR99 MKII verglichen.

Nicht überraschender Weise,  gab es deutliche Unterschiede:

  • Die Bänder klangen insgesamt etwas satter, voller – sehr angenehm
  • Die Digitaldateien klangen dagegen etwas leichter, aber auch detaillierter und präziser. Die Digitaldateien hatten etwas luftigere Höhen und Mitten. Sie waren auch präziser im Bass.
  • Die Bänder hatten einen geringeren Dynamikumfang als die Digitaldateien, aber das Rauschen war nie, auch nicht in leisen Passagen, je ein Problem. Es war gerade so wahrnehmbar, ohne dass es jemanden gestört hätte. Im Gegenteil hatte es etwas Entspannendes.
  • Die Bänder hatten einen wundervoll offenen Klangraum. Die Instrumente waren sehr schön auf der akustischen Bühne verteilt. Der Klangraum der Digitaldateien, war nicht ganz so offen, dafür war die räumliche Lokalisation präziser. Mit den Digitaldateien konnte man Instrumente präzise im Raum orten und sie standen dort fix. Mit den Bändern war das etwas schwammiger.

Insgesamt, waren die Unterschiede gering und im Rahmen des Erwartbaren.  Die Digitalversionen klangen leichter, luftiger, dabei detaillierter und komplexer. Die Tonbänder klangen etwas substantieller, schwerer und gleichzeitig auch ein bisschen grober. Beider hatten wundervollen offenen Raumklang. Die Unterschiede waren nicht von der Art „besser“ oder „schlechter“, sondern eher Geschmacksdifferenzen. Also, in Abhängigkeit vom Musikstil, erschienen manchmal die Digitaldateien und manchmal die Tonbänder attraktiver.